Die Stipendieninitiative ist eine Volksinitiative, über die am 14. Juni 2015 abgestimmt wurde. Sie hatte zum Ziel das Schweizer Stipendienwesen zu harmonisieren.
Derzeit werden die kantonalen Ausbildungsbeihilfen abhängig vom Wohnkanton der Eltern nach unterschiedlichen Kriterien und in unterschiedlichen Beträgen vergeben. Das heisst, die Unterstützungsbeiträge sind in erster Linie nicht von der finanziellen Situation der Eltern abhängig.
Besonders an der ETH Zürich ist das ein Missstand. Hier sind Studierende aus der ganzen Schweiz immatrikuliert. Der kantonale Flickenteppich bei den Stipendien trifft also auf die hohen Lebenshaltungskosten Zürichs.
Die Stipendieninitiative will das Stipendienwesen als Bundeskompetenz verankern. Den Wortlaut der Initiative findest Du hier.
Die Stipendieninitiative is wichtig weil, etwa 9 % aller Studierenden auf den tertiären Bildungsstufen A und B (höhere Berufsbildung, Fachhochschulen, pädagogische und universitäre Hochschulen) beziehen derzeit insgesammt 278 Millionen Franken an Stipendien pro Jahr.
Diese Stipendien variieren stark von Kanton zu Kanton. In Waadt bekommt ein Stipendiat durchschnittlich über 9.500 CHF, in Neuenburg hingegen weniger als 4.000 CHF – pro Jahr. Und das bei etwa gleichem Bevölkerungsanteil, der Stipendien bezieht.
Warum ist es dem VSETH wichtig und was sagt der VSETH?
Zusätzlich zur Finanzierung durch die Familie, abeiten derzeit 77% aller Studierenden neben dem Studium. Das ist insbesondere an der ETH äusserst schwierig und hat oft auch einen negativen Einfluss auf die Studienleistungen. Wir finden es unfair, dass die Stipendien abhängig vom Wohnkanton der Eltern vergeben werden. Derzeit erhalten Studierende mit gleichem finanziellen Hintergrund, die an der gleichen Hochschule studieren und die gleichen Lebenshaltungskosten haben Stipendien nach unterschiedlichen Kriterien und in unterschiedlicher Höhe. Gerade aufgrund des derzeitigen Fachkräftemangel ist ein fairer Zugang zu Bildung essenziell, der nur mithilfe einer Harmonisierung des Stipendienwesens im Sinne der Stipendieninitiative möglich ist. Gerade bei zeitintensiven Ausbildungen (Gesundheitsberufe, Techniker und Ingenieure), sind Stipendien wichtig, da Arbeit neben dem Studium nur schwer möglich ist.
Der VSETH ist der Meinung, dass eine materielle Harmonisierung des Stipendiumwesens mit in den Gegenvorschlag aufgenommen werden muss.
Medienmitteilungen
- VSETH, VSUZH, VSPHZH, VSZHAW, STURZ, JUSO, Junge Grüne (12.05.2015)
Flashmob fur faire Stipendien - VSETH, VSUZH, VSPHZH, VSZHAW, STURZ (27.04.2015)
Beitritt zum Stipendienkonkordat löst das Problem nicht - VSETH, VSUZH, VSPHZH, VSZHAW, STURZ (24.03.2015)
Studierende kämpfen für faire Stipendien - VSETH, VSUZH, VSPHZH, VSZHAW, STURZ (17.03.2015)
Zürcher Diskussion zum Stipendienkonkordat erfreulich, löst aber grundlegende Probleme nicht - VSETH, VSUZH, VSZHAW, STURZ (16.02.2015)
Die Zürcher Studierenden sind bereit für die Stipendieninitiative - VSS (16.02.2015)
Die Studierenden sind bereit für die Stipendieninitiative - VSUZH (16.02.2015)
Die Zeit ist reif für ein harmonisiertes Stipendienwesen! - VSS (12.12.2014)
Kein Fairplay des Parlaments beim Zugang zur Bildung - VSETH, VSUZH, VSZHAW, STURZ (05.06.2014)
Ständerat höhlt Gegenvorschlag zur Stipendieninitiative aus
Medienartikel
- Tagesanzeiger (14.12.2014)
Studenten halten an Stipendieninitiative fest - NZZ Campus (12.12.2014)
Minimale Ansätze für Stipendien definitiv gestrichen - Berner Zeitung (05.06.2014)
Warum Maria nicht kriegt, was Mirco erhält - Polykum (14.04.2014)
Stipendien – zwei Schritte vor, einer zurück - Polykum (11.11.2013)
Stipendieninitiative - NZZ (15.02.2013)
Bund soll mehr Geld für Stipendien aufwenden - Südostschweiz (20.01.2012)
Studierende reichen Stipendien-Initiative ein - News.ch (20.07.2010)
Ausbildungsbeiträge sollen zur Bundessache werden